Die Zärtlichkeit des Absoluten:
Robert Opron
Robert Opron wird am 22. Februar 1932 in Amiens geboren. Er verbringt seine Kindheit an den Dienstorten des Vaters, der als Beamter in den französischen Besitzungen Westafrikas und in Marokko arbeitet. Für den jungen Robert sind seine afrikanischen Jahre stilbildend und prägen seinen Sinn für fließende Formen.
Während des Zweiten Weltkrieges strandet die Familie wieder in Amiens. Dort lernt Robert im Alter von mit 14 Jahren seine Jugendfreundin Geneviève kennen, als er mit Freunden eine Gruppe von Mädchen auf der anderen Straßenseite mit Schneebällen bewirft. Eine einzige wirft zurück und trifft Robert: Geneviève, die Liebe seines Lebens. Die beiden heiraten am 20. Juni 1953.
Seine berufliche Laufbahn beginnt Opron 1952 nach einem Architekturstudium in Amiens und Paris bei der “Sucreries Réunies” (frz. Vereinigte Zuckerfabrik) in Ham und wechselt 1954 zum Flugzeugbauer “Nord Aviation”. Dort ist er an der Entwicklung der Noratlas beteiligt. 1958 geht er als Stylist zu Simca, wo er seine ersten Erfahrungen im Automobilbau sammelt. Simca verfügt damals als erster europäischer Hersteller über eine eigene Abteilung, die sich mit Zukunftsfragen auseinander setzt. Dort entwirft er einen Prototyp, durch den die Öffentlichkeit erstmals auf Opron aufmerksam wird: den Simca Fulgur.
Nach einem Intermezzo als Designchef beim Gerätehersteller Arthur Martin bewirbt er sich auf die anoinymisierte Stellenanzeige eines “großen Industriekonzerns”. Dahinter verbirgt sich Citroën, und Tage später sitzt er dem Citroën-Designchef Flaminio Bertoni gegenüber. Das Bewerbunsggespräch endet zwar im Streit, doch nach wenigen Wochen ist er Bertonis engster Mitarbeiter. Die beiden werden Freunde, Robert Opron wird Flaminio Bertoni zeitlebens “seinen Meister” nennen.
1964 übernimmt er die Designverantwortung bei Citroën, um “Bertonis Werk zu vertiefen”, der ausdrückliche Wunsch der Konzernführung. Zunächst überarbeitet er die vorhandenen Modelle Schritt für Schritt: 2CV (1965) , DS (1968) und Ami (1969).
1970 stellt Citroën mit GS und SM dann erstmals zwei komplett von Robert Opron verantwortete Fahrzeuge vor. Deren Formensprache prägt eine ganze Epoche bei Citroën. Der GS wird zum “Auto des Jahres” und der SM gilt bis 1975 als schnellstes Serienfahrzeug der Welt. Mancher nennt als Super-DS-Coupé konzipierten SM mit Maserati-Motor bis heute “Concorde der Strasse”.
Der 1974 erscheinende CX wird zu einem weiteren stilistischen Meilenstein in der Citroën-Geschichte und löst nach 20 Jahren ununterbrochender Bauzeit die Citroën DS ab. In Oprons Citroën-Zeit bei Citroën fällt auch die Entwicklung des Lieferwagens C35, der die bis heute fortbestehende Zusammenarbeit mit Fiat in diesem Sektor begründet.Vor allem aber der CX gilt bis heute als typischer Citroën und ist gleichzeitig die letzte Arbeit Oprons für Citroën. Denn als sich die Familie Michelin 1974 zum Verkauf von Citroën entschließt, sieht Opron aufgrund der konservativen Firmenphilosophie Peugeots keine kreative Perspektive mehr und verläßt trotz mehrfacher Bitten zum Bleiben das Unternehmen und wechselt zu Renault.
Auch bei Renault übernimmt Robert Opron die Designverantwortung im “Bureau de syle” und bringt einen Hauch Citroën mit ins Staatsunternehmen. Bislang laufen im Apparat der “Regie nationale” Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse ungleich formaler als bei Citroën. Opron fördert jedoch stets auf einen kooperativen und Team-basierten Arbeitsstil. In jener Zeit entwickelt sich sein sehr enger kreativer Kontakt zu Marcello Gandini, der als freier Designer an etlichen Fahrzeugen mitarbeitet und für Bertone den Citroën BX (1982) zeichnet und bei Renault vor allem mit dem Supercinq (1984) in Verbindung gebracht wird.
In Robert Oprons Zeit bei Renault entsteht auch der Renault Fuego (1980), das “Europäische Auto des Jahres” Renault 9/11 (1981) und dessen US-amerikanische Spielart Renault Alliance (1982), sowie der Renault 25 (1984). Auch sind seine Einflüsse beim vom Renault produzierten Alpine GTA (1985) und beim Lkw Renault Magnum (1990) erkennbar. Neue Horizonte ergeben sich für Opron mit Übernahme der American Motors Corporation: Er bekommt grünes Licht für den Aufbau eines internationalen Renault-Designbüros. Doch das Engagement des Designers läuft ins Leere, denn nach einem Führungswechsel fährt man das Engagement in den Vereinigten Staaten zurück, ohne es Robert ausdrücklich mitzuteilen.
Daraufhin wechselt Robert Opron 1986 zum FIAT-Konzern nach Turin, wo er vor allem für Alfa Romeo arbeitet. 1990 macht er sich dann als unabhängiger Berater für Design selbständig und zeichnet unermüdlich bis ins hohe Alter Entwürfe für verschiedene Auftraggeber, allen voran Ligier, bekannt als Hersteller für Kleinstfahrzeuge.
Robert Opron stirbt am 29. März 2021 im Alter von 89 Jahren in Antony bei Paris.
Der Robert Opron-Stil
Robert Opron hat die Fähigkeit, Innovation mit Ästhetik zu verbinden. Das zeigt schon Fulgur, sein erster automobiler Entwurf. Vor allem ist es aber seine Arbeit für Citroën, die lebendige Beispiele für die unermüdliche Suche einer Verbindung zwischen Perfektion und Schönheit im Automobildesign entstehen läßt. Seine Werke haben ein dauerhaftes Erbe hinterlassen. Bis heute sind Bezüge zu Oprons Formensprache bei vielen Herstellern finden. Doch seine Designs sind nicht nur äußerlich erkennbare Meilensteine der Automobilgeschichte, fördert Opron doch auch stets die Bedeutung von Details zwecks praktischer Funktionalität: Intelligente und mit raffinierten Lösungen versehene Innenräume sollen Komfort und Alltagstauglichkeit verbessern. Bei allen von Opron verantworteten Entwürfen, egal ob für Citroën oder Renault, ist das gut erkennbar.
Mit Blick auf seine Schaffenszeit bleibt vor allem seine Arbeit bei Citroën herausragend. Sie hilft dem Unternehmen, sich als Vorreiter in Sachen Technologie und Design zu etablieren. Heute – fünf Jahrzehnte nach Oprons Ausscheiden bei Citroën – erkennt man bei Produkten des Herstellers noch immer Versatzstücke der Opron’schen Formensprache, etwa beim aktuellen C4, der ausdrücklich den GS von 1970 zitiert. Doch Robert Opron trägt auch und vor allem dazu bei, die französische Automobilindustrie auf die internationale Bühne zu bringen und ihren Ruf als eine Quelle der Innovation und Kreativität zu stärken.
La tendresse de l’absolue:
Robert Opron
Robert Opron est né le 22 février 1932 à Amiens. Il a passé son enfance dans les différentes affectations de son père en tant que fonctionnaire dans les possessions françaises d’Afrique de l’Ouest et au Maroc. Pour le jeune Robert, ses années en Afrique ont été formatrices et ont façonné son sens des formes fluides.
Pendant la Seconde Guerre mondiale, la famille est retournée à Amiens. C’est là que Robert a rencontré son amie d’enfance Geneviève à l’âge de 14 ans, lorsqu’il lançait des boules de neige avec ses amis sur un groupe de filles de l’autre côté de la rue. Seule une fille lui a renvoyé une boule de neige et l’a touché : Geneviève, l’amour de sa vie. Les deux se sont mariés le 20 juin 1953.
La carrière professionnelle d’Opron a commencé en 1952 après des études d’architecture à Amiens et à Paris chez “Sucreries Réunies” à Ham. En 1954, il rejoint le constructeur aéronautique “Nord Aviation”, où il participe au développement du Noratlas. En 1958, il devient styliste chez Simca, où il acquiert ses premières expériences dans l’industrie automobile. Simca était alors le premier fabricant européen à disposer de son propre département dédié aux développements futurs. C’est là qu’il a conçu un prototype qui l’a fait connaître du public pour la première fois : le Simca Fulgur.
Après un passage en tant que responsable du design chez le fabricant d’appareils électroménagers Arthur Martin, il a répondu à une offre d’emploi anonyme pour une “grande entreprise industrielle”. Il s’est avéré que c’était Citroën, et quelques jours plus tard, il a rencontré le responsable du design de Citroën, Flaminio Bertoni. Bien que l’entretien d’embauche se soit terminé par une dispute, il est devenu le collaborateur le plus proche de Bertoni en quelques semaines. Les deux sont devenus amis, et Robert Opron a toujours qualifié Flaminio Bertoni de “son maître” tout au long de sa vie.
En 1964, il a pris en charge la responsabilité du design chez Citroën pour “approfondir le travail de Bertoni”, selon la demande explicite de la direction de l’entreprise. Initialement, il a progressivement revu les modèles existants : 2CV (1965), DS (1968) et Ami (1969).
En 1970, Citroën a présenté les GS et SM, les deux premiers véhicules entièrement conçus par Robert Opron. Leur langage de conception a marqué une époque entière chez Citroën. La GS est devenue la “Voiture de l’année”, et la SM était considérée comme la voiture de série la plus rapide du monde jusqu’en 1975. Certains la qualifient encore aujourd’hui de “Concorde de la route”, conçue comme un coupé Super-DS avec un moteur Maserati.
Le CX, sorti en 1974, est devenu un autre jalon stylistique dans l’histoire de Citroën et a mis fin à 20 années de production ininterrompue de la Citroën DS. Pendant la période d’Opron chez Citroën, le développement de la camionnette C35 a également eu lieu, établissant la collaboration continue avec Fiat dans ce secteur. Cependant, le CX, en particulier, reste le Citroën par excellence et marque également le dernier travail d’Opron pour l’entreprise. Lorsque la famille Michelin a décidé de vendre Citroën en 1974, Opron n’a vu aucun avenir créatif en raison de la philosophie conservatrice de Peugeot. Malgré plusieurs demandes de rester, il a quitté l’entreprise et est passé chez Renault.
Chez Renault, Robert Opron a également assumé la responsabilité du design au “Bureau de style” et a apporté une touche de Citroën à l’entreprise d’État. Les processus de prise de décision au sein de l’appareil de la “Régie nationale” étaient beaucoup moins formels qu’à Citroën. Cependant, Opron a toujours promu un style de travail coopératif et basé sur l’équipe. Pendant cette période, il a développé une relation créative étroite avec Marcello Gandini, qui a travaillé en tant que designer indépendant sur plusieurs véhicules et a conçu la Citroën BX (1982) pour Bertone et a été associé à Renault, notamment avec la Supercinq (1984).
Pendant le mandat de Robert Opron chez Renault, le Renault Fuego (1980), la Renault 9/11 (1981), nommée “Voiture de l’année” en Europe, ainsi que sa variante américaine, la Renault Alliance (1982), ont été créés, de même que la Renault 25 (1984). Ses influences se retrouvent également dans l’Alpine GTA (1985) produite par Renault et dans le camion Renault Magnum (1990). De nouveaux horizons se sont ouverts pour Opron avec l’acquisition de la American Motors Corporation : il a reçu le feu vert pour créer un bureau de design international Renault. Cependant, son implication aux États-Unis a été réduite après un changement de direction, sans l’informer explicitement.
Par la suite, en 1986, Robert Opron est passé au groupe FIAT à Turin, où il a principalement travaillé pour Alfa Romeo. En 1990, il est devenu consultant en design indépendant et a continué inlassablement à créer des designs pour divers clients, notamment Ligier, connu pour la fabrication de microvoitures.
Robert Opron est décédé le 29 mars 2021 à l’âge de 89 ans à Antony, près de Paris.
Le style de Robert Opron
Robert Opron avait la capacité de combiner l’innovation avec l’esthétique, comme le montre son premier design automobile, le Fulgur. Cependant, c’est surtout son travail pour Citroën qui illustre sa quête incessante d’une connexion entre la perfection et la beauté dans le design automobile. Ses œuvres ont laissé un héritage durable. Des références au langage de conception d’Opron se retrouvent encore aujourd’hui dans les produits de nombreux fabricants. Mais ses conceptions ne sont pas seulement des jalons visibles extérieurement dans l’histoire de l’automobile ; Opron a toujours souligné l’importance des détails pour la fonctionnalité pratique. Cela a conduit à des espaces intérieurs intelligents et raffinés qui ont amélioré le confort et la convivialité au quotidien. Cette caractéristique est perceptible dans toutes les conceptions d’Opron, qu’il s’agisse de Citroën ou de Renault.
En regardant en arrière sur sa carrière, son travail chez Citroën se distingue. Il a aidé l’entreprise à s’imposer comme pionnière en matière de technologie et de design. Même aujourd’hui, cinq décennies après le départ d’Opron de Citroën, des éléments de son langage de conception se retrouvent encore dans les produits du fabricant, comme on peut le voir dans la Citroën C4 actuelle, qui fait explicitement référence à la GS de 1970. Cependant, Robert Opron a également joué un rôle crucial en faisant entrer l’industrie automobile française sur la scène internationale et en renforçant sa réputation en tant que source d’innovation et de créativité.
The tenderness of the absolute:
Robert Opron
Robert Opron was born on February 22, 1932, in Amiens. He spent his childhood in his father’s various postings as a civil servant in the French possessions of West Africa and Morocco. For young Robert, his years in Africa were formative and shaped his sense of fluid forms.
During World War II, the family returned to Amiens. It was there that Robert met his childhood friend Geneviève at the age of 14 when he and his friends were throwing snowballs at a group of girls across the street. Only one girl threw a snowball back and hit Robert: Geneviève, the love of his life. The two of them married on June 20, 1953.
Opron began his professional career in 1952 after studying architecture in Amiens and Paris at “Sucreries Réunies” (United Sugar Factory) in Ham. In 1954, he switched to the aircraft manufacturer “Nord Aviation” where he was involved in the development of the Noratlas. In 1958, he became a stylist at Simca, where he gained his first experiences in the automotive industry. Simca was the first European manufacturer at the time to have its own department dedicated to future developments. It was there that he designed a prototype that first brought him to the public’s attention: the Simca Fulgur.
After a stint as the head of design at appliance manufacturer Arthur Martin, he responded to an anonymous job posting for a “large industrial corporation.” It turned out to be Citroën, and a few days later, he met with Citroën’s head of design, Flaminio Bertoni. While the job interview ended in an argument, he became Bertoni’s closest collaborator within a few weeks. The two became friends, and Robert Opron would always refer to Flaminio Bertoni as “his master” throughout his life.
In 1964, he took over the design responsibility at Citroën to “deepen Bertoni’s work,” as per the explicit request of the company’s leadership. Initially, he gradually revamped the existing models: 2CV (1965), DS (1968), and Ami (1969).
In 1970, Citroën introduced the GS and SM, the first two vehicles completely designed by Robert Opron. Their design language marked an entire era at Citroën. The GS became the “Car of the Year,” and the SM was considered the fastest production car in the world until 1975. Some still refer to the SM, designed as a Super-DS coupe with a Maserati engine, as the “Concorde of the road.”
The CX, released in 1974, became another stylistic milestone in Citroën’s history and ended the 20-year uninterrupted production of the Citroën DS. During Oprons’s time at Citroën, the development of the C35 delivery van also took place, establishing the ongoing collaboration with Fiat in this sector. However, the CX, in particular, remains the quintessential Citroën and also marks Opron’s final work for the company. When the Michelin family decided to sell Citroën in 1974, Opron saw no creative future due to Peugeot’s conservative corporate philosophy. Despite several requests to stay, he left the company and joined Renault.
At Renault, Robert Opron also assumed the design responsibility in the “Bureau de style” and brought a touch of Citroën to the state-owned company. Decision-making processes within the “Regie nationale” apparatus were much less formal than at Citroën. However, Opron always promoted a cooperative and team-based working style. During this time, he developed a close creative relationship with Marcello Gandini, who worked as a freelance designer on several vehicles and designed the Citroën BX (1982) for Bertone and was associated with Renault, especially with the Supercinq (1984).
During Robert Opron’s tenure at Renault, the Renault Fuego (1980), the “European Car of the Year” Renault 9/11 (1981) and its U.S. variant, the Renault Alliance (1982), as well as the Renault 25 (1984), were created. His influences can also be recognized in the Renault-produced Alpine GTA (1985) and the Renault Magnum truck (1990). New horizons opened up for Opron with the acquisition of the American Motors Corporation: He received approval to establish an international Renault design office. However, his involvement in the United States was scaled back after a change in leadership, without explicitly informing Robert.
Subsequently, in 1986, Robert Opron moved to the FIAT Group in Turin, where he primarily worked for Alfa Romeo. In 1990, he became an independent design consultant and tirelessly continued to create designs for various clients, most notably Ligier, known for manufacturing microcars.
Robert Opron passed away on March 29, 2021, at the age of 89 in Antony, near Paris.
The Robert Opron Style
Robert Opron had the ability to combine innovation with aesthetics, as demonstrated by his first automotive design, the Fulgur. However, it is his work for Citroën, in particular, that showcases his relentless pursuit of a connection between perfection and beauty in automotive design. His works have left a lasting legacy. References to Opron’s design language can still be found in the products of many manufacturers to this day. But his designs are not only externally recognizable milestones in automotive history; Opron always emphasized the importance of details for practical functionality. This led to intelligent and refined interior spaces that improved comfort and everyday usability. This trait is evident in all of Opron’s designs, whether for Citroën or Renault.
Looking back on his career, his work at Citroën stands out. It helped the company establish itself as a pioneer in technology and design. Even today, five decades after Opron left Citroën, elements of his design language can still be seen in the manufacturer’s products, as seen in the current C4, which explicitly references the 1970 GS. However, Robert Opron also played a crucial role in bringing the French automotive industry onto the international stage and strengthening its reputation as a source of innovation and creativity.
(english text below,
en français au-dessous)
Die Zärtlichkeit des Absoluten:
Robert Opron
Robert Opron wird am 22. Februar 1932 in Amiens geboren. Er verbringt seine Kindheit an den Dienstorten des Vaters, der als Beamter in den französischen Besitzungen Westafrikas und in Marokko arbeitet. Für den jungen Robert sind seine afrikanischen Jahre stilbildend und prägen seinen Sinn für fließende Formen.
Während des Zweiten Weltkrieges strandet die Familie wieder in Amiens. Dort lernt Robert im Alter von mit 14 Jahren seine Jugendfreundin Geneviève kennen, als er mit Freunden eine Gruppe von Mädchen auf der anderen Straßenseite mit Schneebällen bewirft. Eine einzige wirft zurück und trifft Robert: Geneviève, die Liebe seines Lebens. Die beiden heiraten am 20. Juni 1953.
Seine berufliche Laufbahn beginnt Opron 1952 nach einem Architekturstudium in Amiens und Paris bei der “Sucreries Réunies” (frz. Vereinigte Zuckerfabrik) in Ham und wechselt 1954 zum Flugzeugbauer “Nord Aviation”. Dort ist er an der Entwicklung der Noratlas beteiligt. 1958 geht er als Stylist zu Simca, wo er seine ersten Erfahrungen im Automobilbau sammelt. Simca verfügt damals als erster europäischer Hersteller über eine eigene Abteilung, die sich mit Zukunftsfragen auseinander setzt. Dort entwirft er einen Prototyp, durch den die Öffentlichkeit erstmals auf Opron aufmerksam wird: den Simca Fulgur.
Nach einem Intermezzo als Designchef beim Gerätehersteller Arthur Martin bewirbt er sich auf die anoinymisierte Stellenanzeige eines “großen Industriekonzerns”. Dahinter verbirgt sich Citroën, und Tage später sitzt er dem Citroën-Designchef Flaminio Bertoni gegenüber. Das Bewerbunsggespräch endet zwar im Streit, doch nach wenigen Wochen ist er Bertonis engster Mitarbeiter. Die beiden werden Freunde, Robert Opron wird Flaminio Bertoni zeitlebens “seinen Meister” nennen.
1964 übernimmt er die Designverantwortung bei Citroën, um “Bertonis Werk zu vertiefen”, der ausdrückliche Wunsch der Konzernführung. Zunächst überarbeitet er die vorhandenen Modelle Schritt für Schritt: 2CV (1965) , DS (1968) und Ami (1969).
1970 stellt Citroën mit GS und SM dann erstmals zwei komplett von Robert Opron verantwortete Fahrzeuge vor. Deren Formensprache prägt eine ganze Epoche bei Citroën. Der GS wird zum “Auto des Jahres” und der SM gilt bis 1975 als schnellstes Serienfahrzeug der Welt. Mancher nennt als Super-DS-Coupé konzipierten SM mit Maserati-Motor bis heute “Concorde der Strasse”.
Der 1974 erscheinende CX wird zu einem weiteren stilistischen Meilenstein in der Citroën-Geschichte und löst nach 20 Jahren ununterbrochender Bauzeit die Citroën DS ab. In Oprons Citroën-Zeit bei Citroën fällt auch die Entwicklung des Lieferwagens C35, der die bis heute fortbestehende Zusammenarbeit mit Fiat in diesem Sektor begründet.Vor allem aber der CX gilt bis heute als typischer Citroën und ist gleichzeitig die letzte Arbeit Oprons für Citroën. Denn als sich die Familie Michelin 1974 zum Verkauf von Citroën entschließt, sieht Opron aufgrund der konservativen Firmenphilosophie Peugeots keine kreative Perspektive mehr und verläßt trotz mehrfacher Bitten zum Bleiben das Unternehmen und wechselt zu Renault.
Auch bei Renault übernimmt Robert Opron die Designverantwortung im “Bureau de syle” und bringt einen Hauch Citroën mit ins Staatsunternehmen. Bislang laufen im Apparat der “Regie nationale” Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse ungleich formaler als bei Citroën. Opron fördert jedoch stets auf einen kooperativen und Team-basierten Arbeitsstil. In jener Zeit entwickelt sich sein sehr enger kreativer Kontakt zu Marcello Gandini, der als freier Designer an etlichen Fahrzeugen mitarbeitet und für Bertone den Citroën BX (1982) zeichnet und bei Renault vor allem mit dem Supercinq (1984) in Verbindung gebracht wird.
In Robert Oprons Zeit bei Renault entsteht auch der Renault Fuego (1980), das “Europäische Auto des Jahres” Renault 9/11 (1981) und dessen US-amerikanische Spielart Renault Alliance (1982), sowie der Renault 25 (1984). Auch sind seine Einflüsse beim vom Renault produzierten Alpine GTA (1985) und beim Lkw Renault Magnum (1990) erkennbar. Neue Horizonte ergeben sich für Opron mit Übernahme der American Motors Corporation: Er bekommt grünes Licht für den Aufbau eines internationalen Renault-Designbüros. Doch das Engagement des Designers läuft ins Leere, denn nach einem Führungswechsel fährt man das Engagement in den Vereinigten Staaten zurück, ohne es Robert ausdrücklich mitzuteilen.
Daraufhin wechselt Robert Opron 1986 zum FIAT-Konzern nach Turin, wo er vor allem für Alfa Romeo arbeitet. 1990 macht er sich dann als unabhängiger Berater für Design selbständig und zeichnet unermüdlich bis ins hohe Alter Entwürfe für verschiedene Auftraggeber, allen voran Ligier, bekannt als Hersteller für Kleinstfahrzeuge.
Robert Opron stirbt am 29. März 2021 im Alter von 89 Jahren in Antony bei Paris.
Der Robert Opron-Stil
Robert Opron hat die Fähigkeit, Innovation mit Ästhetik zu verbinden. Das zeigt schon Fulgur, sein erster automobiler Entwurf. Vor allem ist es aber seine Arbeit für Citroën, die lebendige Beispiele für die unermüdliche Suche einer Verbindung zwischen Perfektion und Schönheit im Automobildesign entstehen läßt. Seine Werke haben ein dauerhaftes Erbe hinterlassen. Bis heute sind Bezüge zu Oprons Formensprache bei vielen Herstellern finden. Doch seine Designs sind nicht nur äußerlich erkennbare Meilensteine der Automobilgeschichte, fördert Opron doch auch stets die Bedeutung von Details zwecks praktischer Funktionalität: Intelligente und mit raffinierten Lösungen versehene Innenräume sollen Komfort und Alltagstauglichkeit verbessern. Bei allen von Opron verantworteten Entwürfen, egal ob für Citroën oder Renault, ist das gut erkennbar.
Mit Blick auf seine Schaffenszeit bleibt vor allem seine Arbeit bei Citroën herausragend. Sie hilft dem Unternehmen, sich als Vorreiter in Sachen Technologie und Design zu etablieren. Heute – fünf Jahrzehnte nach Oprons Ausscheiden bei Citroën – erkennt man bei Produkten des Herstellers noch immer Versatzstücke der Opron’schen Formensprache, etwa beim aktuellen C4, der ausdrücklich den GS von 1970 zitiert. Doch Robert Opron trägt auch und vor allem dazu bei, die französische Automobilindustrie auf die internationale Bühne zu bringen und ihren Ruf als eine Quelle der Innovation und Kreativität zu stärken.
La tendresse de l’absolue:
Robert Opron
Robert Opron est né le 22 février 1932 à Amiens. Il a passé son enfance dans les différentes affectations de son père en tant que fonctionnaire dans les possessions françaises d’Afrique de l’Ouest et au Maroc. Pour le jeune Robert, ses années en Afrique ont été formatrices et ont façonné son sens des formes fluides.
Pendant la Seconde Guerre mondiale, la famille est retournée à Amiens. C’est là que Robert a rencontré son amie d’enfance Geneviève à l’âge de 14 ans, lorsqu’il lançait des boules de neige avec ses amis sur un groupe de filles de l’autre côté de la rue. Seule une fille lui a renvoyé une boule de neige et l’a touché : Geneviève, l’amour de sa vie. Les deux se sont mariés le 20 juin 1953.
La carrière professionnelle d’Opron a commencé en 1952 après des études d’architecture à Amiens et à Paris chez “Sucreries Réunies” à Ham. En 1954, il rejoint le constructeur aéronautique “Nord Aviation”, où il participe au développement du Noratlas. En 1958, il devient styliste chez Simca, où il acquiert ses premières expériences dans l’industrie automobile. Simca était alors le premier fabricant européen à disposer de son propre département dédié aux développements futurs. C’est là qu’il a conçu un prototype qui l’a fait connaître du public pour la première fois : le Simca Fulgur.
Après un passage en tant que responsable du design chez le fabricant d’appareils électroménagers Arthur Martin, il a répondu à une offre d’emploi anonyme pour une “grande entreprise industrielle”. Il s’est avéré que c’était Citroën, et quelques jours plus tard, il a rencontré le responsable du design de Citroën, Flaminio Bertoni. Bien que l’entretien d’embauche se soit terminé par une dispute, il est devenu le collaborateur le plus proche de Bertoni en quelques semaines. Les deux sont devenus amis, et Robert Opron a toujours qualifié Flaminio Bertoni de “son maître” tout au long de sa vie.
En 1964, il a pris en charge la responsabilité du design chez Citroën pour “approfondir le travail de Bertoni”, selon la demande explicite de la direction de l’entreprise. Initialement, il a progressivement revu les modèles existants : 2CV (1965), DS (1968) et Ami (1969).
En 1970, Citroën a présenté les GS et SM, les deux premiers véhicules entièrement conçus par Robert Opron. Leur langage de conception a marqué une époque entière chez Citroën. La GS est devenue la “Voiture de l’année”, et la SM était considérée comme la voiture de série la plus rapide du monde jusqu’en 1975. Certains la qualifient encore aujourd’hui de “Concorde de la route”, conçue comme un coupé Super-DS avec un moteur Maserati.
Le CX, sorti en 1974, est devenu un autre jalon stylistique dans l’histoire de Citroën et a mis fin à 20 années de production ininterrompue de la Citroën DS. Pendant la période d’Opron chez Citroën, le développement de la camionnette C35 a également eu lieu, établissant la collaboration continue avec Fiat dans ce secteur. Cependant, le CX, en particulier, reste le Citroën par excellence et marque également le dernier travail d’Opron pour l’entreprise. Lorsque la famille Michelin a décidé de vendre Citroën en 1974, Opron n’a vu aucun avenir créatif en raison de la philosophie conservatrice de Peugeot. Malgré plusieurs demandes de rester, il a quitté l’entreprise et est passé chez Renault.
Chez Renault, Robert Opron a également assumé la responsabilité du design au “Bureau de style” et a apporté une touche de Citroën à l’entreprise d’État. Les processus de prise de décision au sein de l’appareil de la “Régie nationale” étaient beaucoup moins formels qu’à Citroën. Cependant, Opron a toujours promu un style de travail coopératif et basé sur l’équipe. Pendant cette période, il a développé une relation créative étroite avec Marcello Gandini, qui a travaillé en tant que designer indépendant sur plusieurs véhicules et a conçu la Citroën BX (1982) pour Bertone et a été associé à Renault, notamment avec la Supercinq (1984).
Pendant le mandat de Robert Opron chez Renault, le Renault Fuego (1980), la Renault 9/11 (1981), nommée “Voiture de l’année” en Europe, ainsi que sa variante américaine, la Renault Alliance (1982), ont été créés, de même que la Renault 25 (1984). Ses influences se retrouvent également dans l’Alpine GTA (1985) produite par Renault et dans le camion Renault Magnum (1990). De nouveaux horizons se sont ouverts pour Opron avec l’acquisition de la American Motors Corporation : il a reçu le feu vert pour créer un bureau de design international Renault. Cependant, son implication aux États-Unis a été réduite après un changement de direction, sans l’informer explicitement.
Par la suite, en 1986, Robert Opron est passé au groupe FIAT à Turin, où il a principalement travaillé pour Alfa Romeo. En 1990, il est devenu consultant en design indépendant et a continué inlassablement à créer des designs pour divers clients, notamment Ligier, connu pour la fabrication de microvoitures.
Robert Opron est décédé le 29 mars 2021 à l’âge de 89 ans à Antony, près de Paris.
Le style de Robert Opron
Robert Opron avait la capacité de combiner l’innovation avec l’esthétique, comme le montre son premier design automobile, le Fulgur. Cependant, c’est surtout son travail pour Citroën qui illustre sa quête incessante d’une connexion entre la perfection et la beauté dans le design automobile. Ses œuvres ont laissé un héritage durable. Des références au langage de conception d’Opron se retrouvent encore aujourd’hui dans les produits de nombreux fabricants. Mais ses conceptions ne sont pas seulement des jalons visibles extérieurement dans l’histoire de l’automobile ; Opron a toujours souligné l’importance des détails pour la fonctionnalité pratique. Cela a conduit à des espaces intérieurs intelligents et raffinés qui ont amélioré le confort et la convivialité au quotidien. Cette caractéristique est perceptible dans toutes les conceptions d’Opron, qu’il s’agisse de Citroën ou de Renault.
En regardant en arrière sur sa carrière, son travail chez Citroën se distingue. Il a aidé l’entreprise à s’imposer comme pionnière en matière de technologie et de design. Même aujourd’hui, cinq décennies après le départ d’Opron de Citroën, des éléments de son langage de conception se retrouvent encore dans les produits du fabricant, comme on peut le voir dans la Citroën C4 actuelle, qui fait explicitement référence à la GS de 1970. Cependant, Robert Opron a également joué un rôle crucial en faisant entrer l’industrie automobile française sur la scène internationale et en renforçant sa réputation en tant que source d’innovation et de créativité.
The tenderness of the absolute:
Robert Opron
Robert Opron was born on February 22, 1932, in Amiens. He spent his childhood in his father’s various postings as a civil servant in the French possessions of West Africa and Morocco. For young Robert, his years in Africa were formative and shaped his sense of fluid forms.
During World War II, the family returned to Amiens. It was there that Robert met his childhood friend Geneviève at the age of 14 when he and his friends were throwing snowballs at a group of girls across the street. Only one girl threw a snowball back and hit Robert: Geneviève, the love of his life. The two of them married on June 20, 1953.
Opron began his professional career in 1952 after studying architecture in Amiens and Paris at “Sucreries Réunies” (United Sugar Factory) in Ham. In 1954, he switched to the aircraft manufacturer “Nord Aviation” where he was involved in the development of the Noratlas. In 1958, he became a stylist at Simca, where he gained his first experiences in the automotive industry. Simca was the first European manufacturer at the time to have its own department dedicated to future developments. It was there that he designed a prototype that first brought him to the public’s attention: the Simca Fulgur.
After a stint as the head of design at appliance manufacturer Arthur Martin, he responded to an anonymous job posting for a “large industrial corporation.” It turned out to be Citroën, and a few days later, he met with Citroën’s head of design, Flaminio Bertoni. While the job interview ended in an argument, he became Bertoni’s closest collaborator within a few weeks. The two became friends, and Robert Opron would always refer to Flaminio Bertoni as “his master” throughout his life.
In 1964, he took over the design responsibility at Citroën to “deepen Bertoni’s work,” as per the explicit request of the company’s leadership. Initially, he gradually revamped the existing models: 2CV (1965), DS (1968), and Ami (1969).
In 1970, Citroën introduced the GS and SM, the first two vehicles completely designed by Robert Opron. Their design language marked an entire era at Citroën. The GS became the “Car of the Year,” and the SM was considered the fastest production car in the world until 1975. Some still refer to the SM, designed as a Super-DS coupe with a Maserati engine, as the “Concorde of the road.”
The CX, released in 1974, became another stylistic milestone in Citroën’s history and ended the 20-year uninterrupted production of the Citroën DS. During Oprons’s time at Citroën, the development of the C35 delivery van also took place, establishing the ongoing collaboration with Fiat in this sector. However, the CX, in particular, remains the quintessential Citroën and also marks Opron’s final work for the company. When the Michelin family decided to sell Citroën in 1974, Opron saw no creative future due to Peugeot’s conservative corporate philosophy. Despite several requests to stay, he left the company and joined Renault.
At Renault, Robert Opron also assumed the design responsibility in the “Bureau de style” and brought a touch of Citroën to the state-owned company. Decision-making processes within the “Regie nationale” apparatus were much less formal than at Citroën. However, Opron always promoted a cooperative and team-based working style. During this time, he developed a close creative relationship with Marcello Gandini, who worked as a freelance designer on several vehicles and designed the Citroën BX (1982) for Bertone and was associated with Renault, especially with the Supercinq (1984).
During Robert Opron’s tenure at Renault, the Renault Fuego (1980), the “European Car of the Year” Renault 9/11 (1981) and its U.S. variant, the Renault Alliance (1982), as well as the Renault 25 (1984), were created. His influences can also be recognized in the Renault-produced Alpine GTA (1985) and the Renault Magnum truck (1990). New horizons opened up for Opron with the acquisition of the American Motors Corporation: He received approval to establish an international Renault design office. However, his involvement in the United States was scaled back after a change in leadership, without explicitly informing Robert.
Subsequently, in 1986, Robert Opron moved to the FIAT Group in Turin, where he primarily worked for Alfa Romeo. In 1990, he became an independent design consultant and tirelessly continued to create designs for various clients, most notably Ligier, known for manufacturing microcars.
Robert Opron passed away on March 29, 2021, at the age of 89 in Antony, near Paris.
The Robert Opron Style
Robert Opron had the ability to combine innovation with aesthetics, as demonstrated by his first automotive design, the Fulgur. However, it is his work for Citroën, in particular, that showcases his relentless pursuit of a connection between perfection and beauty in automotive design. His works have left a lasting legacy. References to Opron’s design language can still be found in the products of many manufacturers to this day. But his designs are not only externally recognizable milestones in automotive history; Opron always emphasized the importance of details for practical functionality. This led to intelligent and refined interior spaces that improved comfort and everyday usability. This trait is evident in all of Opron’s designs, whether for Citroën or Renault.
Looking back on his career, his work at Citroën stands out. It helped the company establish itself as a pioneer in technology and design. Even today, five decades after Opron left Citroën, elements of his design language can still be seen in the manufacturer’s products, as seen in the current C4, which explicitly references the 1970 GS. However, Robert Opron also played a crucial role in bringing the French automotive industry onto the international stage and strengthening its reputation as a source of innovation and creativity.